Verbraucher legen auch nach dem BPA-Verbot in der EU großen Wert auf Papierquittungen
Erstellt von Choose Paper am 26.03.2020
Im Januar 2020 ist das EU-weite Verbot von Bisphenol-A (BPA) in Thermopapier in Kraft getreten. Seitdem darf dieser Stoff in Thermopapier nur noch in Konzentrationen unter 0,02 Gewichtsprozent hergestellt oder in Verkehr gebracht werden. Die Hersteller von Thermopapier begrüßen diesen Schritt. „Schon lange vor dem BPA-Verbot haben Papierhersteller Alternativen entwickelt, die Einzelhändlern und Verbrauchern weiterhin einen sicheren, bequemen und bedenkenlosen Gebrauch von Papierquittungen ermöglichen“, so Greg Selfe, Sprecher der weltweiten Kampagne Choose Paper, die auf die praktischen Vorteile und Nachhaltigkeitsmerkmale von Papierquittungen aufmerksam macht.
Choose Paper befürwortet das BPA-Verbot für Thermopapier und die kontinuierliche Entwicklung der Thermopapiertechnologie uneingeschränkt. Die Initiative ist überzeugt, dass Verbraucher ein Anrecht auf Papierquittungen haben und dass die zunehmende Verwendung digitaler Quittungen auf falschen Annahmen fußt – unter Missachtung der Verbraucherpräferenzen wie auch datenschutzrechtlicher Bedenken.
Dem liegt eine Studie zugrunde, nach der die meisten Verbraucher Papierquittungen gegenüber digitalen Alternativen bevorzugen. Wie diese Studie zeigt, ziehen 54 % der europäischen Verbraucher Papierquittungen vor (27 % nannten keine Präferenz), und 59 % finden Papierquittungen praktischer, wenn Waren umgetauscht oder zurückgegeben werden müssen.
Obwohl Papierquittungen also erste Wahl für Verbraucher sind, sorgen sich viele um die Ökobilanz von Papier und unterschätzen dabei die mit digitalen Quittungen verbundene Umweltbelastung. 61 % der Europäer halten digitale Quittungen für umweltfreundlicher als Papierquittungen, und 43 % sind der Auffassung, dass der Versand von E-Mails keine Umweltauswirkungen hat. Tatsächlich werden die jährlich weltweit von E-Mails erzeugten Emissionen auf 300 Millionen Tonnen CO2 geschätzt – was dem jährlichen Ausstoß von 63 Millionen Autos entspricht.
„Die Umweltbilanz der Papierhersteller hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich verbessert, auch dank kontinuierlicher Investitionen in nachhaltige Forstwirtschaft“, erklärt Selfe. „Europäische Wälder, die 90 % der von der europäischen Papierindustrie verarbeiteten Frischfasern liefern, wachsen jeden Tag um eine Fläche, die mehr als 1.500 Fußballfeldern entspricht.“
Es geht Choose Paper aber nicht nur darum, in Sachen Umweltschutz Vorurteile auszuräumen. Ein weiteres wichtiges Thema, für das die Initiative sensibilisieren möchte, lautet Vertrauen und Datenschutz.
47 % der Verbraucher wären unzufrieden, wenn Geschäfte keine Papierquittungen mehr anböten, und 40 % würden solchen Einzelhändlern nicht vertrauen. Überdies befürchten 54 % der europäischen Befragten, dass ihre elektronisch gespeicherte Transaktionshistorie für den Versand unerwünschter Werbung missbraucht werden könnte.
„Die Vorliebe und das Vertrauen der Verbraucher gelten Papier, und bei elektronischen Alternativen gibt es sehr reale Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit“, so Selfe weiter. „Choose Paper ruft die Einzelhändler auf, die Wünsche ihrer Kunden zu respektieren und sämtliche Umweltfakten zu berücksichtigen, bevor sie auf rein digitale Lösungen setzen.“
Choose Paper setzt sich für das Recht der Verbraucher auf Quittungen in Papierform ein. Dazu wird die Öffentlichkeit über die zahlreichen Vorteile von Papierquittungen sowie über deren Nachhaltigkeit und Sicherheit unterrichtet. Die Initiative wurde im September 2019 von Herstellern im Bereich Papierquittungen ins Leben gerufen. In einer ersten Phase ist Choose Paper in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, den USA und Kanada aktiv. Für Informationszwecke stehen Verbraucherstudien, Faktenbroschüren, Informationsblätter zu Schlüsselthemen sowie Videos und Infografiken bereit. Mit einer Kombination aus digitaler Werbung, Beiträgen in sozialen Netzwerken, PR-Arbeit und Printwerbung spricht die Kampagne Verbraucher wie auch Unternehmen an.
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