HWPH AG versteigert Standard Oil Aktie mit dreifacher Rockefeller-Signatur
Erstellt von HWPH Historisches Wertpapierhaus AG am 05.04.2012
Historische Wertpapiere, auch Nonvaleurs genannt, sind alte Aktien- und Anleihezertifkate ohne Börsenwert. Bei Sammlern stehen die antiken Urkunden hoch im Kurs. Das als Scripophilie (englisch: Scripophily) bezeichnete Sammelgebiet wird dabei immer beliebter. Immerhin sind die nicht selten einzigartigen Nonvaleurs doch die Zeitzeugen der Finanzgeschichte schlechthin.
Zu den Spitzenstücken der Auktion zählt eine Aktie der Standard Oil Company (Los 507, Mindestgebot 7.500 €) aus dem Jahr 1877 mit dreifacher Signatur des berühmten John D. Rockefeller. „Die legendäre Rockefeller-Triple ist die Krönung einer jeden Sammlung Historischer Wertpapiere“, so Matthias Schmitt, Auktionator und Vorstand der HWPH Historisches Wertpapierhaus AG. Mit diesem Wertpapier wurde die Grundlage für Exxon Mobil gelegt. Der Öl-Multi (Esso) ist gemessen am Börsenwert nach Apple das zweitteuerste Unternehmen der Welt.
Ein absolutes Spitzenstück der Scripophilie, wie die Kunst vom Sammeln alter Aktien und Anleihen auch genannt wird, ist die 1856 ausgegebene Anleihe der Accessory Transit Company (Los 506, Mindestgebot 8.000 €). Das Papier wurde gleich zwei Mal von Cornelius „Commodore“ Vanderbilt signiert. Vanderbilt hatte zunächst ein Vermögen in der Schifffahrt gemacht und war anschließend einer der Pioniere des amerikanischen Eisenbahnwesens. Bei seinem Tod im Jahr 1877 summierte sich sein Vermögen auf rund 100 Millionen US-Dollar. Dies entspricht in heutiger Kaufkraft rund 150 Milliarden US-Dollar und machte ihn zum reichsten Unternehmer seiner Zeit!
Pünktlich zum 100. Jahrestag des Untergangs der Titanic bietet die HWPH AG in ihrer Auktion eine absolute Kuriosität des Sammelgebietes an: Ein Renversaal an dem Onderneming op The Lutine. Der 1858 ausgegebene Anteilschein verbrieft noch heute einen Anteil an dem am 9. Oktober 1799 auf einer Sandbank vor Terschelling (Niederlande) aufgelaufenen Schiff Lutine. Das Schiff ging samt seiner Gold- und Silberladung verloren. Im Laufe der Zeit gab es mehrere zum Teil erfolgreiche Bergungsversuche und für die Inhaber der Renversaalen Dividendenzahlungen. Das Mindestgebot für das als Los 517 aufgerufene Wertpapier beträgt 12.000 €.
Unter den zahlreichen Historischen Wertpapieren aus Russland sticht besonders Los 542 (Mindestgebot 1.500 €), eine von der UdSSR ausgegebene Anleihe zum Bau der Ussuri-Eisenbahn, hervor. Die entlang des Ussuri-Flusses von Chabarowsk nach Wladiwostok gebaute Eisenbahn wurde 1899 eröffnet. Sie war das Schlussstück der Transsibirischen Eisenbahn. „Anleihen der Ussuri-Eisenbahn sind die einzigen uns bekannten Wertpapiere im Zusammenhang mit dem Bau der Transsibirischen Eisenbahn“, erläutert Matthias Schmitt.
Aus Deutschland ragen zahlreiche rare Brauerei-Wertpapiere hervor. Die fünf Spitzenstücke, von denen jeweils maximal drei Exemplare bekannt sind, stammen alle aus einer Sammlungsauflösung. Highlight ist die 1873 ausgegebene Gründeraktie der Rheinischen Bierbrauerei-Gesellschaft aus Alteburg bei Köln (Los 528, Mindestgebot 2.200 €). Hochinteressant sind auch die als Los 520 bis 522 angebotenen Wertpapiere der Zoos von Breslau, Frankfurt und Hamburg. Seinerzeit wurden diese kulturellen Projekte über die Ausgabe von Wertpapieren finanziert. Die Aktien gewährten dem Inhaber zudem meist kostenfreien Eintritt und waren meist sehr dekorativ gestaltet.
Matthias Schmitt
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