110 Jahre Steiff - Teddy-Bären
Erstellt von Kunst + Kultur am 21.05.2013
Im Europäischen Kunsthof in Stolberg/Rhld., werden über 100 Steiff-Teddybären ausgestellt. Vor 110 Jahren begann die Karriere dieses kleinen beweglichen Bären. Fast jedes Kind hat in Deutschland mindestens einen Bären besessen. Heute sind diese Bären Sammlerobjekte für Liebhaber.
Zum 110. Geburtstag des 1. Steiff – Teddybären werden 110 Bären ausgestellt. Darunter sind sicherlich auch echte Raritäten. Eine sehenswerte Ausstellung für kleine und große Teddy-Bären-Sammler.
Wie der wilde freilebende Bär zum geliebten Kuscheltier und Sammelobjekt wurde. Die deutschen Spielwarenhersteller waren sehr innovativ und daher auch Marktführer in Europa. Kunden gab es aber auch in den USA. Spielzeug aus Deutschland war sehr beliebt. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden erste Bären in Deutschland aus dem damals neuen Mohairplüsch hergestellt und zunächst vornehmlich mit feinen Holzspänen bzw. Holzwolle gefüllt. Diese Bären liefen noch auf allen 4 Bärentatzen. Die Idee, dass man Arme und Beine beweglich machen müsste, ließ Herrn Richard Steiff nicht los. Mit Zwirn, einfachen Bindfäden befestigte der Spielzeughersteller nun vorgefertigte Arme und Beine an verschiedene Tierkörper. So entstanden die ersten Kuscheltiere mit beweglichen Gelenken. Das war im Jahre 1902. Unter ihnen war auch ein Bär. Dieser Bär wurde mit anderen Modellen zu Beginn des Jahres 1903 einem Großhändler in den USA geschickt, um Interesse für die neuen Spielzeuge zu wecken.
Die Geburtsstunde des Teddybären
Zur gleichen Zeit hatte sich in den USA etwas ereignet, das dem Bären nur kurze Zeit Später seinen Namen geben sollte. Der US-Präsident Theodore Roosevelt persönlich ist hierfür verantwortlich. Dessen Rufname war „Teddy“! Nun soll es sich laut Überlieferung zugetragen haben, dass Teddy Roosevelt auf der Jagd war. Einem Bären, der zum Abschuss für den Präsidenten in dessen Nähe getrieben worden war, schenkte Präsident Roosevelt das Leben. Er konnte diesen Bären einfach nicht erschießen. Über diesen Vorfall erschien im November 1902 eine Karikatur in der Washington Post. Ganz Amerika kannte diese Geschichte. In einem kleinen New Yorker Geschäft fertigte die Ehefrau einer russischen Emigrantenfamilie eine Bärenfigur aus Plüsch und nannte ihn nach dem Präsidenten „Teddy“. Ihr Mann stellte diesen Bären ins Fenster zum Verkauf. Das war die Geburtsstunde des „Teddy-Bear“. Ein Run auf dieses kleine Geschäft begann. Jeder wollte auf einmal Teddy Roosevelts Bär haben. Es entwickelte sich eine regelrechte Teddy-Euphorie in den USA. Der erste gelenkige Bär der kleinen Spielzeugfirma von Margarete Steiff traf ca. 3 Monate nach Teddy Roosevelts Großtat beim Spielwarenhändler Borgfeld & Co. ein. Dort zögerte man nicht lange und orderte schon einen Monat später 3.000 Stück dieses ersten Steiff-Bären auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1903. Die Steiff - Erfolgsgeschichte begann. Andere Hersteller zogen nach und produzierten ebenfalls Bären. Doch die Steiff-Bären, schon 1904/5 mit dem Knopf im Ohr patentiert, gingen unaufhaltsam ihren bärigen Weg.
Teddybären als Sammelobjekt
Was eigentlich als Spielzeug für die Kleinen gedacht und hergestellt wurde und auch heute noch wird, ist mittlerweile ein Sammelobjekt unter vielen Erwachsenen in der ganzen Welt geworden. Die Hersteller, natürlich auch die Firma Steiff, produzieren daher auch immer wieder einzelne Modelle für diese Sammler in kleinen Stückzahlen. Für ganz seltene Steiff-Bären werden dann auch in den Auktionshäusern von Christies und Sothebys bis zu sechsstellige Eurobeträge geboten.
Der Maler Hartmut Ritzerfeld ist ebenfalls auf den Teddybären gekommen. Er selbst hatte auch einen während seiner Kindheit. Aus dieser Zeit gibt es jedoch keine Bärenzeichnungen des Beuys-Meisterschülers mehr. Das Bärenmotiv entdeckte er vor etwa 20 Jahren für sich. Und so gibt es immer wieder den ein oder anderen echten Haki-Bären. Diese sollten allerdings an die Wand gehängt werden, da sie auf Leinwand oder Holz gemalt sind. Zur jetzigen Ausstellung im Europäischen Kunsthof ließ es sich der Stolberger Künstler nicht nehmen, einige neue Bären zu kreieren. Unter anderem dabei, eine „Haki-Bär limited Edition“.
Die Hauptakteure in dieser Ausstellung sind aber die vielen kleinen und großen, alten und jungen Bären von Steiff & Co. Sammlerherzen können sich erfreuen und mit ein wenig Glück, auch den ein oder anderen Teddybären in ihre eigene Sammlung aufnehmen.
Der Europäische Kunsthof in Stolberg/Rhld., Hostetstr. 52 ist eine seit 15 Jahren bestehende Kunst-Institution. Ausstellungen mit den namhaftesten Künstlern zeitgenössischer und moderner Kunst werden hier ganzjährig durchgeführt. Jörg Immendorff, Karl Otto Götz, Ernst Wille, Felix Droese, H.A.P Grieshaber, Salvador Dali, und Pablo Picasso sind nur einige Namen. Die Ausstellungsmacherin Angelika Kühnen hat dort auch eine eigenes Atelier zusammen mit dem Joseph Beuys Meisterschüler Hartmut "Haki" Ritzerfeld.
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