Eine Nachricht aus dem Jahre 2232, Gold auf Lakros und die Liebe von Kapitänin Corinna – Elf E-Books von Freitag bis Freitag zum Sonderpreis
Erstellt von EDITION digital - DER E-Book-Verlag am 24.02.2017
Es ist erstaunlich (oder auch erfreulich) oft von Mädchen und Frauen und von deren Schicksalen die Rede, in diesen insgesamt elf aktuellen Deals der Woche der EDITION digital, die im E-Book-Shop www.edition-digital.de acht Tage lang (Freitag, 24.02. 17 - Freitag, 04.03. 17) zu jeweils stark reduzierten Preisen zu haben sind. Der erste dieser weiblichen Menschen ist Corinna, Kapitän Corinna, und mit heutigen Augen gesehen und gelesen, würde man sich vielleicht fragen, ob es nicht eigentlich auch Kapitänin Corinna heißen könnte? Aber damals, als dieses Buch von Christa Grasmeyer das erste Mal im Verlag Neues Leben Berlin erschien, da war Kapitän schon völlig in Ordnung. Damals, das war übrigens 1977 und darum geht es in diesem Jugendbuch über die Liebe von Kapitänin Corinna:
„Auf der obersten Stufe zum Eingang des Schulgebäudes blieb Corinna stehen. „Mir scheint“, sagte sie zu den Mädchen, die ihr folgten, „unsere ehrwürdige Lehranstalt grüßt uns in neuem Gewande.“ Tatsächlich empfing sie, kaum waren sie eingetreten, ein starker Geruch nach Lack und Farbe. Im Treppenhaus standen Eimer und Leitern, und die Maler arbeiteten in den langen Fluren. „Ich möchte wetten“, sagte Corinna, „vorher, während der Ferien, haben sie Skat gespielt.“ Die Unterrichtsräume waren fertig. Nur die Fenster standen noch offen, um die Farbe trocknen zu lassen. Daher zog es, man musste die Türen festhalten, damit sie nicht knallten. Renate entdeckte, dass manche Räume ganz neues Mobiliar erhalten hatten.
„Wo?“, rief Janni neugierig, und als sie sich schwungvoll umdrehte, streifte der Saum ihres weiten Rockes den Farbeimer eines Malers, der gerade vorüberging. Corinna lachte. Sie trug wie immer Hosen. In dem Augenblick legte sie den Arm auf ein Fensterbrett und war vom Ellenbogen bis zur Handfläche weiß. Janni schrie laut auf vor Vergnügen. „Was gackerst du wie ein Huhn“, sagte Corinna. Dann hörten sie jemand fragen: „Wird vielleicht ein Hahn benötigt?“ Wenige Schritte weiter, vor dem nächsten Flurfenster, stand eine Leiter. Die Mädchen blickten hoch. „Aha!“, rief Corinna und blieb stehen. „Daher die Bummelei. Bei der Arbeit werden Maulaffen feilgeboten und Witze gerissen.“ „Antworte lieber auf eine konkrete Frage.“ Corinna winkte ab. Sie wollte weitergehen. Da zog der Junge den beklecksten Hut vom Lockenhaar, schwenkte ihn, richtete sich auf und balancierte, die beiden Leiterstreben zwischen den Beinen, wie auf Stelzen neben ihr her. Ein älterer Maler, der unten stand, schimpfte. Ein anderer, der etwas weiter die Fußleiste strich, kam grinsend aus der Hocke hoch.
„Hallo, Til, bist du wieder mal der Größte und Schönste?“ „Ja, die Mädchen beflügeln mich.“ Er starrte Corinna verzückt an. Sie erwiderte seinen Blick, blinzelte und sagte: „Man sollte dir die Flügel stutzen.“ Sie drehte sich nicht um, aber sie war sicher, dass er ihr nachschaute, als sie weiterging. „Ich hätte ihn nicht abblitzen lassen“, sagte Janni. „Mir könnt er gefallen.“ „Bloß, dass er schielt“, erwiderte Corinna. — Das neue Schuljahr brachte Veränderungen. Corinna überblickte den Klassenraum und zählte die Schüler. „Fünfzehn“, sagte sie zu Renate, die das auch schon festgestellt hatte und befriedigt nickte. Fünfzehn, fand Renate, sei eine gute Zahl. Vorher waren sie mehr gewesen. Nach der zehnten Klasse hatte eine Reihe von Sportlern die Schule verlassen. „Bis jetzt war’s leicht, die Gruppe zusammenzuhalten“, sagte Corinna nachdenklich. „Wir waren alle in einer Klasse und wohnten in einem Internat. Jetzt wohnen die Lehrlinge im Internat des Sportklubs, und wir wohnen weiterhin im Schulinternat.“ „Trotzdem sind wir eine Trainingsgruppe und eine FDJ-Gruppe und eine Mannschaft“, antwortete Renate. „Das ist der Boden, auf dem wir stehen.
„Keine langen Vorreden!“ Mit diesen Worten begann der neue Klassenlehrer den Unterricht. „Die elfte Klasse verlangt Arbeit, Arbeit und höchste Konzentration. Erweisen Sie sich der Ehre würdig, Schüler einer Kinder- und Jugendsportschule zu sein.“
Machen wir jetzt einen weiten Sprung von mehr als 250 Jahren aus dem Jahre 1977 und landen im Jahre 2232, in dem die erstmals 1966 im Deutschen Militärverlag Berlin erschienene Raumfahrterzählung „Die Umkehr der Meridian“ von Carlos Rasch spielt: Die Meridian war ausgeschickt worden, jene geheimnisvolle Kometenwolke aufzuspüren, die weit entfernt die Sonne umkreiste. Diese Kometenwolke war das letzte Hindernis für einen Ausbruch mit den neuen, lichtschnellen Photonenschiffen aus dem solaren Sonnensystem. Als aber die Meridian umkehren wollte, traten Ereignisse ein, die den Rückflug in Frage stellten. Schuld daran war nicht so sehr die Kometenwolke als vielmehr jene unvermutet auftretende fremde Strahlung, die von einer Zone im Bereich der Sonne Tau-Ceti ausging. Das Buch knüpft an einige ungelöste Fragen aus „Der Untergang der Astronautic“ und „Asteroidenjäger“ vom selben Autor an. Und so liest sich der Anfang dieser spannenden Science-Fiction-Erzählung: „Suko Susako, der Triebwerksingenieur, wollte eigentlich den Uranbedarf der Meiler und den zusammengeschrumpften Vorrat an Wasserstoff in den Tanks nachrechnen. Er saß aber nur da und blickte grübelnd vor sich hin. Wann endlich würde sich Arkadi Arsuk für einen neuen Kurs entschließen, für eine Bahn, die schnell in die Geborgenheit der Erde führte? Die „Meridian“ hatte sich schon über sechs Milliarden Kilometer von der Sonne entfernt. Solche Strecken hatte bisher noch kein anderes Raumschiff zurückgelegt. Der Auftrag war erfüllt. Hatte es da Sinn, noch weiter in das All hinauszufliegen? Wollte Arkadi Arsuk noch mehr Ruhm einheimsen?
Ich mache da nicht mehr mit, dachte Suko Susako. Ärgerlich sah er zu Tete Thysenow hinüber, der auch jetzt noch mit großer Ruhe an seinen Instrumenten saß, Notizen im Elektronenhirn speicherte und Messkurven verglich. „Wenn es keinen Kosmos gäbe, würdest du ihn bestimmt erfinden“, murmelte der Ingenieur. Der junge Wissenschaftler sah auf und blickte ihn fragend an. „Ja, du hast richtig gehört, Te Thys. Dein Forscherdrang ist geradezu anormal. Du sehnst dich, scheint mir, gar nicht zur Erde zurück. Weißt du überhaupt noch, wie ein Baum, eine Wolke, ein Grashalm aussieht? In deinem Kopf haben nur Zahlen und Messkurven Platz. Und existieren No Lybia, ich und Ak Arsuk überhaupt für dich?“ Die letzten Worte klangen ungehalten.
Es war hauptsächlich Tete Thysenows Verdienst gewesen, dass man die Kometenwolke gefunden hatte. Die Aufmerksamkeit, mit der er die Skalen und Schirme seiner Geräte beobachtete, war nahezu sprichwörtlich. Winzige Anzeichen hatten ihm genügt, sie richtig zu deuten und der Kometenwolke auf die Spur zu kommen. „Du übertreibst, Suko“, sagte der Wissenschaftler, an Bord kurz Te Thys genannt. „Man muss von der Erde träumen können, ohne ungeduldig zu werden. Sei nicht so ungehalten. Wir sehnen uns alle nach der Erde zurück; du nach den Meeresfarmen vor der Kyushuküste, No Lybia nach den Saharawäldern, Arkadi nach den sibirischen Heißwasserfällen und ich ...“ Tete Thysenow brach ab und seufzte. „Du machst uns das Leben hier draußen im Kosmos nur unnötig schwer, wenn du immer wieder Bilder von der Erde herbeibeschwörst.“
In diesem Augenblick hielt leise summend der Lift. Die Pneumatür öffnete sich, leise fauchend. No Lybia kam in die Steuerzentrale. Sie war vor Freude ganz aufgeregt, ging schnell auf Tete Thysenow zu und rief: „Es geht nach Hause! Wir nehmen Wendekurs! Ak Arsuk hat eben die Berechnungen dazu abgeschlossen!“ Sie packte Tete Thysenow an den Schultern und rüttelte ihn, als wolle sie einen Schlafenden wecken. „Te Thys, Te Thys!“, stieß sie atemlos hervor. „Wir werden heute noch die Sonne auf dem Bugschirm sehen! Endlich wieder die Sonne auf dem Bugschirm!““
Und jetzt geht es wieder zurück auf die Erde, allerdings nicht in die Gegenwart, sondern zurück in die Römerzeit. Dort lebte „Die Ärztin von Lakros“, wie der erstmals 1977 im Verlag Neues Leben Berlin erschienene Roman von Waldtraut Lewin heißt: Eine kleine griechische Insel gerät durch einen Goldfund zur Römerzeit ins Zentrum der politischen Intrigen von Anrainerstaaten des Mittelmeeres. Auf dieser Insel fanden die letzten Überlebenden des Sklavenaufstandes unter Spartacus 30 Jahre lang eine Zuflucht und neue Heimat. Besonders die kluge Ärztin Leukratis steht beim König und gleichermaßen bei dem Volk der Insel in hohem Ansehen. Mit List und Königsmord gelangt die Insel in die Hände der Römer, Leukratis wird zur römischen Staatssklavin erklärt. Das Schicksal ihrer Tochter kann man in dem Roman „Die stillen Römer“ nachlesen. In dem Roman „Die Ärztin von Lakros" erfährt man, wie Auletes und Flavilla aus Lewins Roman „Herr Lucius und sein schwarzer Schwan" den Sklavenaufstand überstanden haben. Schauen wir einmal auf den Anfang des 2. Kapitels der „Ärztin von Lakros“, in dem über einen erstaunlichen und alles verändernden Fund berichtet wird: „Im Jahr der Einführung eines neuen Kalenders in Rom durch den Diktator Gaius Julius Cäsar fand ein lakrischer Hirt bei der Suche nach runden Steinen für seine Schleuder einen metallisch schimmernden, faustgroßen Erzklumpen, den er, da alles Land sowieso dem König gehört, er andererseits aber auch auf eine Belohnung hoffte, sogleich zu dem Wahren und Alleinigen Herrscher über Lakros und die umliegenden Archipele, dem Fast Göttlichen Basileus Sesostris, trug.
Sesostris sperrte den Hirten unverzüglich ein, nachdem er sich vergewissert hatte, dass niemand sonst die Fundstelle kannte, und ließ mit dem schnellsten der fünf Schiffe, aus denen die königliche Flotte bestand, einen ägyptischen Bergbauexperten aus Alexandria holen. Der Montaner ließ mit Grabungen beginnen, wobei man zunächst auf ansehnliches Kupfererz stieß. Am siebenten Tag fand man die Goldader. Sie war dick wie der Arm eines Mannes und so beschaffen, dass sich nach Aussage des Ägypters mit dem Gold, das in Lakros unter der Erde liege, die ganze Oberfläche der Insel zudecken lasse.
Die großen Triremen der Römer, Ägypter und Parther, die die offiziellen Legaten dieser Mächte nach Lakros brachten, landeten am selben Tag in der kleinen Hafenbucht, deren Fahrwasser gerade noch den nötigen Tiefgang hatte. Jeder der Gesandten versicherte den König Sesostris in einer Privataudienz der Freundschaft seines Volkes und des vollen maritimen Schutzes vor den Mittelmeerpiraten und den beiden anderen Großmächten. Vorher waren schon die unscheinbaren, aber schnelleren Schiffe der Bankiers da gewesen.
Sesostris ließ nahe bei seinem Palast eine Reihe von Villen für die Gesandten und die diplomatischen Besucher errichten. Man begann, den Hafen zu vergrößern und mit einer Kette abzusperren und, natürlich, das Gold zu schürfen.“
Und wenn wir schon einmal am Meer sind, dann wollen wir dort einen kurzen Moment verbleiben und einen Blick in ein hübsches Kinderbuch werfen – oder besser gesagt in eines von gleich drei Kinderbüchern von Helma Heymann. Denn in dem Band „Halbhorn, die Mühle vom Ginsterberg und das Faschingsschneiderlein“ sind die drei in der Reihe „Kleine Trompeterbücher“ des Kinderbuchverlages Berlin erschienenen Titel „Halbhorn“ (Band 139 aus dem Jahre 1980), „Die Mühle vom Ginsterberg" (Band 174 aus dem Jahre 1985) und „Das Faschingsschneiderlein" (Band 164 aus dem Jahre 1983) zusammengefasst: Halbhorn, das kleine Seeteufelchen, hat Kummer mit seinem Stummelhorn. Es will nicht wachsen. Weder die Eiderente noch der Klabautermann wissen Rat, bis eines Tages Halbhorn den Weg zur alten Kröte findet. Die Fischer Fritz Bold und Quer Erich lassen sich von der großen „Flunner" narren, die sie im Netz finden. Erst am Ende ihres Fischfanges dämmert ihnen, dass das Ganze vielleicht nur ein Spuk gewesen sein könnte ...
Therese hat eine seltsame Begegnung an der Steilküste; als sie durch ihren mattschimmernden Bernstein sieht, erblickt sie eine Gestalt: die Bernsteinhexe ...
Die Mühle vom Ginsterberg: Vor über 100 Jahren sollen sich seltsame, spannende Geschichten um die Mühle zugetragen haben.
Robbi steht starr vor Schreck im Regen. In der Ferne ahnt er seine Straßenbahn an der nächsten Haltestelle. Ohne mich gefahren, kreist es in seinem Kopf. - Auf der gegenüberliegenden Straßenseite hält ein großer Junge mit dem Fahrrad. „Komm schnell“, sagt er, ich nehme dich mit!“ Blitzschnell erwachen Robbis Lebensgeister wieder. „Ach ja", strahlt er. „Du bringst mich zur Schule.“ Nicht jeden Tag löst sich alles so glücklich - Robbi muss sich oft plagen, doch die fröhlichen Stunden zählen: Robbi als Faschingsschneiderlein.
Und so ergeht es anfangs unserem „Halbhorn“, das aus einem wichtigen Grund sehr traurig ist: „Das Meer lag still vor Sonnenaufgang. Diesig stand die Luft darüber. Graugrüne Farbtöne flossen am Horizont ineinander. Kühle kam über das Wasser gezogen. Der Sommer ging zu Ende. Geteerte Buhnen, am Ufer mächtige Stämme, erschienen seewärts kleiner und kleiner. Hier standen dicht beieinander, gleich Perlen auf einer Schnur, silberweiße Möwen, die scharfen Schnäbel gegen den Wind gerichtet. Keine wendete den Hals zurück zum Strand. Unter Jauchzen und Geschrei spielten kleine, rote Seeteufel im seichten Wasser an den Buhnen. Schaum und Spritzer und Wassersäulen stiegen auf, und manche Teufelchen schnellten mit in die Höhe.
Plötzlich brach das Spiel ab. Pfeifend und pustend schwamm der ganze Schwarm auf die Buhnen zu und erkletterte sie. Tänzelnd scharten sie sich um einen ihrer Kameraden. „Ihr meint also“, piepste der mit hoher Stimme, „dass es nicht gewachsen ist?“ Seine fragenden Augen standen ein wenig schief im Gesicht und funkelten klar und grün wie Smaragde oder wie das Meer nach einem Sonnenregen. Aus seinem kugelrunden Bumskopf ragte nur ein halbes Horn. Man sah es kaum in dem zottigen, lockigen Fell zwischen den Ohren.
„Nein, Halbhorn, es ist nicht gewachsen“, bedauerten die anderen und schüttelten die Köpfe mit den bleistiftspitzen Hörnern. Sie verstanden nicht, warum bei ihrem Kameraden nur ein halbes Stummelhörnchen sprosste.
„Ich frage einmal die Silberweißen“, entschloss sich Halbhorn. „Vielleicht ist es gewachsen, doch ihr seht es nicht.“ Und wie eine sturmgetriebene Welle rannte er über die Buhnenstämme hin zu den Möwen.
„Bitte!“, rief er ihnen mit seinem dünnen Stimmchen zu und griff nach seinem halben Horn. „Ist es gewachsen oder nicht?“ Widerwillig wendeten die Möwen die Hälse. „Nie mehr wächst es! Nie mehr!“, kreischten sie, erhoben sich, schlugen geräuschvoll mit den Flügeln und segelten davon.
„Nun?“, fragten die anderen Seeteufel neugierig. „Es wächst nie mehr!“, schrie Halbhorn hinter den Silberweißen her. Seine Augen sprühten verzweifelt grüne Funken. „Ich schwimme fort!“, verkündete er unerwartet, stürzte sich ins Meer, tauchte tief und war verschwunden. Niemand ahnte, wohin, denn das Wasser hinterlässt keine Spuren.
Die Seeteufel sprangen ihm nach. Alle verschwanden, wie Halbhorn, spurlos. Nur das aufgebrachte Wasser plätscherte noch lange gegen die mächtigen Stämme. Dann beruhigte es sich. Einsam und schwarzglänzend lagen die Buhnen in den ersten Morgensonnenstrahlen.“
Auch ein Kinderbuch, aber ganz anderer Art, hatte erstmals 1980 ebenfalls im Kinderbuchverlag Berlin Manfred Richter unter dem überraschenden und neugierig machenden Titel „Das Ei in der Trompete“ vorgelegt – einen Roman für Kinder, aber auch für Erwachsene, die noch wissen möchten, worauf es im Leben manchmal ankommt: Heike wollte in den Fahrstuhl steigen, da hörte sie aus dem Keller Dieters Trompete. Er blies, und der Hauswart schimpfte nicht. Irgend etwas war faul an der Sache! Heike sprang die Treppe hinunter, aber es war wieder still. Sollte sie sich geirrt haben? Auf einmal hörte sie einen wilden Schrei. Das war Dieter. Er schrie: „Sangitaratnakara!“ Und da geschah die Zauberei: Jemand drehte vorsichtig von außen den Schlüssel um und öffnete, Heike stand wie ein freundliches Gespenst im Türrahmen. Dieter zitterte und flüsterte: „Hast du mich etwa eingesperrt?“ Diese Trompete, ein Geschenk von Tante Amalie, spielt in der Geschichte eine besondere Rolle. Sie bringt den Jungen in komische, aber auch schwierige Situationen, und nicht immer hilft das Zauberwort.
Aber wer ist eigentlich Tante Amalie? Lernen wir sie kennen. Zumindest ein bisschen: „Wenn Tante Amalie von einer Gastspielreise aus Polen, aus Ungarn, der Sowjetunion oder sogar aus Indien zurückkehrte, erholte sie sich gern in Liebrübenau. Das gab immer einen kleinen Aufstand. Elfriede Preczbilzowski putzte erst die ganze Wohnung, dann die Schwester, dann Dieter und zuletzt sich selbst. Nur der Hühnerstall und Vati blieben ganz normal. Herbert Preczbilzowski kam von der Arbeit in der Kesselschmiede, wusch sich die Hände und sagte zu Tante Amalie: „Na, da bist du ja, grüß dich, alte Rübe!“ Die Mutter rief empört: „Aber Herbert!“ Und Tante Amalie bekam einen roten Kopf. „Lass mal“, sie lächelte fein, „ich weiß ja, wie er es meint!“
Tante Amalie war ziemlich hübsch, obwohl sie schon alt war, älter als Trixi, mindestens 28 Jahre. Sie brachte immer viele Geschenke mit, das war reizend. Sie sagte allen, wie süß sie es findet, wieder einmal hier zu sein, legte sich am See in einen Liegestuhl und seufzte: „Ach, diese himmlische Ruhe! Hört ihr - tiü, tiü, tiü -, das ist ein Regenpfeifer.“
Solange Tante Amalie zu Gast war, lief Mutter auf Zehenspitzen, um die himmlische Ruhe nicht zu stören. Das war sehr anstrengend und hatte auch gar keinen Zweck, weil es doch am Ende immer irgendeinen Krach gab - zum Beispiel, als Dieter ebenfalls auf Zehenspitzen lief und gleichzeitig mit den Händen das Kaffeegeschirr balancierte.
Nachmittags unterhielt sich Tante Amalie oft mit ihrer Schwägerin über den Bruder, der verstorben war, nachdem er Tante Amalie geheiratet hatte. Sie weinten ein bisschen, bis Mutti Preczbilzowski aufschrie: „Du liebe Zeit, das Kaffeewasser!“, und in der Küche verschwand.
Dieter guckte Tante Amalie sehr gern an. Sie hatte ganz große blaue Augen. Allerdings nur im Wohnzimmer. Unten am See trug sie eine Sonnenbrille, in der sich die Wolken spiegelten. Wenn Tante Amalie lächelte, bekam sie winzige Grübchen. Außerdem war sie immer sehr schön braun gebrannt. Zu ihrem Schwager sagte sie mit dunkler Stimme: „So bin ich am ganzen Körper, ob du es glaubst oder nicht!“ Aber Herbert Preczbilzowski glaubte es.
Leider konnte Tante Amalie immer nur für eine kurze Zeit nach Liebrübenau kommen, weil Preczbilzowskis kein Klavier zum Üben hatten.“
Von dieser Idylle in Liebrübenau und von Tante Amalie müssen wir jetzt leider Abschied nehmen und uns mit kriminellen Dingen befassen. Denn im vielfältigen Angebot dieses Newsletters befinden sich auch zwei Krimis – ein schon etwas älterer und ein relativ neuer.
Der schon etwas ältere Kriminalroman stammt von Heiner Rank, heißt „Das grüne Gespenst“ und erschien erstmals 1968 im Verlag Das Neue Berlin: Heym und Trankenbrodt gehen dicht an der Häuserfront entlang. Vorsichtig klinken sie an den Haustüren, aber alle sind abgeschlossen. Als sie die Querstraße erreicht haben, hören sie plötzlich Schritte. Sie pressen sich in einen Torweg. Es ist das metallische Tacken von hochhackigen Damenschuhen. Eine Frau kommt aus einer engen Gasse und geht schräg über die Fahrbahn. Die beiden Männer im Torweg bemerkt sie nicht.
Etwa fünfzig Meter weiter macht sie vor einer Haustür halt. Ein Schlüsselbund klirrt Dann ein gellender, langgezogener Schrei. Die Frau wird mit roher Gewalt auf den Fußweg geschleudert Eine dunkle Gestalt rennt über die Straße. Heym und Trankenbrodt springen aus ihrem Versteck. Der Mann, ein schmächtiger Kerl in einem grünen Lodenmantel, wirbelt herum und saust in erstaunlichem Tempo auf die nächste Ecke zu.
Und hier ein kurzer Ausschnitt aus dem „grünen Gespenst“, in dem nicht nur ein Hausmeister zu Schaden kommt: „Der Morgen bringt Sonnenschein und einen blassblauen Himmel. Nach den in grauer Kälte erstarrten Tagen ist die Luft nun plötzlich mild, sie trägt den Geruch feuchter Erde und eine Vorahnung des Frühlings. Das Museum auf der Schlossinsel hat Ruhetag.
Eine zierliche Frau von etwa dreißig Jahren steigt die Backsteinstufen zur Hausmeisterwohnung hinunter und drückt auf den Klingelknopf. Irgendwo in der Tiefe des Gebäudes schlägt eine Glocke an, sonst rührt sich nichts. Im Briefkasten am Türrahmen steckt zusammengefaltet die „Berliner Zeitung“. Die Frau schaut auf ihre Armbanduhr. Es ist eben zehn Uhr. Zu dieser Zeit war sie mit dem Hausmeister verabredet, um einige Ausstellungsstücke zu wechseln. Noch einmal drückt sie auf die Klingel, dann zuckt sie die Schultern, geht in den Schlosshof, nimmt ein Schlüsselbund aus der Tasche und schließt das Hauptportal auf.
Kühle Luft schlägt ihr entgegen. In dem großen Haus herrscht eine fast unheimliche Stille. Die Frau geht hinunter in den Keller zur Wohnung des Hausmeisters. Ihre Schritte hallen laut durch die dunklen Gänge. Das Wohnzimmer des Hausmeisters ist leer. Über die Rückenlehne eines Plüschsessels sind Anzug, Hemd und Pullover gelegt. Die Hosenträger liegen auf dem Boden. Das Bett ist zerwühlt. Die Frau schaut in die Küche und in eine kleine Kammer. Nichts. Nur einen Kanarienvogel findet sie, der piepsend in seinem Bauer hin und her flattert. Auch im Heizungskeller ist der Hausmeister nicht zu entdecken.
Die Frau steigt zu den Ausstellungsräumen hinauf und überlegt, ob sie ohne den Alten mit ihrer Arbeit beginnen soll. Auf dem Weg ins erste Stockwerk drückt sie einige Klinken nieder. Die Büroräume in der unteren Etage sind verschlossen. Sie geht durch die Säle, schaut hierhin und dorthin, bleibt stehen, betrachtet einen Satz Tafelgeschirr der Königlichen Porzellanmanufaktur, ordnet ihr Haar vor einem Spiegel.
Helles Tageslicht fällt in die Räume, überall herrscht Ordnung und Sauberkeit. Sie entschließt sich zu warten. Sicherlich ist der Hausmeister nur etwas einkaufen gegangen und wird bald zurückkehren, denkt sie. Indessen wird sie sich ein wenig umsehen. Als sie die Tür zum Kurfürstensaal öffnet, erstarrt sie vor Schreck. Sie sucht nach einem Halt und schließt die Augen. Doch als sie die Augen wieder aufmacht, hat sich das Bild nicht verändert: Der Hausmeister sitzt zusammengesunken in einem gotischen Bischofsstuhl, die Rückenlehne aus schwarz gebeiztem Holz überragt ihn um mehr als Haupteslänge.
Augen und Mund sind mit breiten Stoffstreifen verbunden; um Körper, Arme und Beine ist eine Gardinenschnur geschlungen und fest verknotet. Die Schauvitrine neben ihm ist leer, auf dem Fußboden liegen Glasscherben und die Fetzen eines Morgenmantels.“
Der relativ neue Krimi war 2016 als geduckte Ausgabe und 2013 als E-Book bei der EDITION digital erschienen. Die Rede ist von „Das Jakobsweg-Komplott“ von Ulrich Hinse: Mysteriöse Morde lassen die Pilger auf dem Jakobsweg von den Pyrenäen bis Santiago de Compostela erschaudern. Zufällig wurde einer der Pilger, der deutsche Kriminalhauptkommissar Raschke aus Mecklenburg-Vorpommern, Zeuge einer Tat. Zunächst scheint die Begegnung zufällig. Dann jedoch beginnt eine Mordserie, die parallel zur Pilgerwanderung des Polizisten geschieht. Auch auf Raschke, der offenbar als lästiger Zeuge beseitigt werden soll, werden Anschläge verübt. Für die spanische Polizei wird der Deutsche zum Lockvogel, der sie zu den Tätern führen soll. Schon bald zeichnet sich ab, dass es bei den Morden um das verschwundene Gold der Templer geht und die Jagd nach dem Killer erst in Santiago de Compostela zu Ende sein könnte. Gelingt der spanischen Polizei rechtzeitig die Entlarvung der Täter und Hintermänner oder schaffen es die einfallsreichen Mörder, den deutschen Pilger aus dem Weg zu räumen? Ein spannender Krimi über den Jakobsweg und das Mysterium des Templerschatzes.
Aber wer ist eigentlich dieser Raschke? Hier ein paar sachdienliche Hinweise zu diesem Mann und Helden des „Jakobswegs-Komplotts“: „Fast achthundert Kilometer zu laufen, erforderte eine gute Vorbereitung und vor allem Zeit. Und genau die hatte der siebenundfünfzigjährige Erste Kriminalhauptkommissar, Chef der Mordkommission in Rostock und vierfacher Großvater, bisher nicht gehabt. Der übliche dreiwöchige Urlaub hätte nicht gereicht, um so weit zu wandern. Sechs Wochen, so hatte er sich ausgerechnet, würde er brauchen. Mit seinen über hundert Kilogramm Lebendgewicht war er kein geübter Wanderer und schon während der Zeit seiner Ausbildung bei der Bereitschaftspolizei hatte er es verstanden, sich vor den dreißig Kilometer langen Pflichtmärschen zu drücken. Er, der zu Hause selbst die kürzesten Strecken mit dem Auto fuhr. Gedankenverloren kraulte er seinen weißen Vollbart. Den hatte er sich extra wachsen lassen. Zu einem richtigen Pilger gehörte natürlich ein Vollbart, fand er.
Als er seiner Frau von dem Vorhaben erzählt hatte, konnte sie nur milde lächeln. Sie wusste aus mehr als dreißig Ehejahren wie sinnlos es war, ihren Mann von etwas abzuhalten, was er sich fest in den Kopf gesetzt hatte. Lediglich auf einem Handy hatte sie bestanden, um Verbindung halten zu können. Erst hatte er sich geweigert, eines mitzunehmen, dann aber zugestimmt, um sie zu beruhigen.
Ganz anders seine Kinder. Opa pilgert, hatten sie spöttisch bemerkt, als sie von seinem Plan erfuhren. Er möge seinen Urlaub besser mit Mutti an der See verbringen oder eine Wellness-Kur machen, als allein durch Nordspanien zu laufen.
Ruf uns an, wir holen dich ab, hatten seine Kollegen großzügig angeboten und hinter seinem Rücken Wetten abgeschlossen, ob er eine oder zwei Wochen durchhalten würde. Mehr würde er auf keinen Fall schaffen und die meiste Zeit sowieso mit dem Bus, einem Taxi oder per Anhalter unterwegs sein. Aber Raschke hatte unbeirrt an seinem Plan gearbeitet. Immer wieder war er in Outdoor-Läden gewesen, hatte sich zu Wanderunterwäsche, Socken und Oberbekleidung beraten lassen, über die Notwendigkeit jedes einzelnen Ausrüstungsgegenstandes nachgedacht, Karten gekauft, Pilgerführer studiert und sehr umsichtig seine Ausrüstung zusammengestellt. So war er schließlich auf knapp acht Kilo Gepäck gekommen. Den orangefarbenen Rucksack hatte er wie alle anderen Pilger auf der Rückseite mit einer Jakobsmuschel verziert. So erkannte man sich untereinander und war zudem für jeden in Spanien als Pilger erkennbar. Seine knallrote Windjacke, ein breiter, heller Sonnenhut, ein so genannter Sombrero, gut eingelaufene Wanderstiefel, mit denen er ausgiebig an den Wochenenden trainiert hatte, zwei Wanderstöcke und, ganz wichtig, der Pilgerpass als Legitimation für die Herbergen und Dokumentation seiner Reise beim Pilgerbüro in Santiago komplettierten seine Ausrüstung.
Er hatte den Urlaub von zwei Jahren zusammengelegt, etliche Überstunden anwachsen lassen und also genug Zeit zusammengespart war, seinen Chef um den langen Urlaub gebeten. Der Direktionsleiter war nicht sonderlich begeistert gewesen, auf seinen Kommissariatsleiter so lange verzichten zu müssen, hatte aber dann doch knurrend den Antrag unterschrieben. Jetzt war er angekommen und bereit, allen zu zeigen, dass er mit achtundfünfzig Jahren noch in der Lage war, eine solche Leistung zu bringen.“
Hoffen wir, dass es am Ende gut ausgeht und unternehmen wir im letzten Teil dieses Newsletters noch drei, vier Ausflüge in die Geschichte. In ihrem 2001 im Allitera Verlag München erschienenen Buch „Aufbruch aus Mecklenburg. Gertrud von le Fort und ihre Welt“ war Renate Krüger erstmalig auf die besonderen familiären und emotionalen Beziehungen der Gertrud von le Fort zu Mecklenburg eingegangen. Denn gerade auch durch ihr Werk wurde Mecklenburg zum literarischen Ort. Eine lebendige Einführung in Werk und Leben der großen humanistischen Dichterin. Zu Beginn ihrer Darstellung zog die Autorin einen weiten biographischen und familiengeschichtlichen Bogen zu den Anfängen derer von le Fort: „Der Wirkungsradius der Familie erstreckte sich über halb Europa. Einige Mitglieder traten in französische Dienste, und zwei von ihnen fielen auf Seiten des Königs beim Sturm auf die Tuilerien. Die im Familienarchiv aufbewahrten Briefe, in denen die Atmosphäre der Zeit besonders lebendig wird, inspirierten Gertrud von le Fort später bei der Gestaltung ihrer Novelle ‚Die Letzte am Schafott‘. Somit wies sie selbst auf ihre Identität hin, denn die le Forts in französischen Diensten vermittelten ihr zweifellos nicht nur die notwendige historisch-kulturelle Atmosphäre, in ihnen ist sie auch selbst wieder einmal dabei gewesen.
Ein Neffe des Admirals kam als Generalleutnant im Zuge des Nordischen Krieges nach Mecklenburg und erwarb dort Landbesitz. Somit wurden die le Forts in Norddeutschland ansässig, und ihr Gesichtsfeld konzentrierte sich auf die ostelbische norddeutsche Feudalaristokratie, in deren Maßstäben die Dichterin aufwuchs. Die le Forts gehörten zur mecklenburgischen Ritterschaft.
Die Ritterschaft stellte die Versammlung der fürstlichen Vasallen dar, deren wirtschaftliche Grundlage der Großgrundbesitz war und die in der Zusammenkunft der Stände, dem Landtag, die stärkste Macht bildeten. Seit dem Mittelalter war es Aufgabe des Landtags, den Interessenausgleich zwischen Fürsten, Vasallen und Städten in Mecklenburg herbeizuführen und zu garantieren. Es gelang keiner der Ständeversammlungen, diesen Konsens zur Zufriedenheit aller Partner zu erreichen.
Im wechselseitigen und teilweise sehr erbitterten Kräftespiel und -kampf formte sich im 18. Jahrhundert eine Festlegung, eine „Verfassung“ heraus. Sie verkörperte den programmatischen Anspruch: „So soll es sein.“ Eine maßstabsetzende rechtliche Fixierung erhielt diese erste Verfassung des Herzogtums und Ständestaats Mecklenburg-Schwerin 1755 im Landesgrundgesetzlichen Erbvergleich. Auch die landtagsfähigen Vertreter der mecklenburgischen Ritterschaft setzten diese Verfassung, die bis 1918 Bestand haben sollte, durch ihre Unterschrift in Kraft. Darunter befindet sich auch der Namenszug eines le Fort.
Am Anfang steht die Versicherung und Verpflichtung des Herzogs: Wir verkünden und versprechen hiermit gleich anfangs Unserer gesamten Ritterschaft und Landschaft vollkommene Sicherheit und Erhaltung bei ihren Rechten, Gerechtigkeiten, Freiheiten, Vorzügen und Gebräuchen ...
Im Jahre 1842 erwarb der Klosterhauptmann von Dobbertin, Peter von le Fort, das Gut Boek östlich der Müritz, des mecklenburgischen Binnenmeeres. Das Kloster Dobbertin gehörte zu den vier Versorgungseinrichtungen des mecklenburgischen Staates für die unverheirateten Töchter des Adels, und man kann sich eine Atmosphäre vorstellen, die sehr ähnlich der Welt des Klosters Wutz ist, die Theodor Fontane in seinem Roman ‚Der Stechlin‘ schildert. Gertrud von le Fort hielt sich mehrfach in Dobbertin auf, um ihre dort lebenden Verwandten zu besuchen, und machte Notizen über das Klosterleben.
Gertrud von le Fort war ein Vaterkind. Der Vater galt ihr als Inbegriff der Welt. Und die Welt schien ihr zu gehören, denn sie wurde von ihrem Vater über alles geliebt.“
Auch ein Stück, allerdings eher unbekanntere Geschichte, behandeln zwei Bücher von Holda Schiller. Beide haben mit Bessarabien und Deutschland zu tun: 1990 war erstmals im Buchverlag Der Morgen Berlin „Das Leben scheidet, nicht der Tod“ erschienen: Auf einem Neulehrerkurs lernen sie sich kennen, 1947 - Liebe, Heirat und dann die Anstellung in einer märkischen Kleinstadt. Sie, Ermina, Tochter eines Wasserschöpfers aus Bessarabien, sehr naturverbunden, als „Umsiedlerin“ mit bitterer Lebenserfahrung, ist eine begeisterte Lehrerin. Sie fühlt sich mit den Schulkindern und allen Menschen guten Willens im Ort eng verbunden, will sesshaft werden - und möchte selbst ein Kind haben. Ihr Mann nicht. Er, Arno, Arztsohn, philosophisch interessiert, ihn langweilen der Unterricht, Weiterbildung und die außerschulischen Aufgaben der Neulehrer. Ganz gegen den Wunsch seiner Frau setzt er es durch, nach Berlin zu wechseln. Als Verlagslektor, als Redner in Versammlungen, in Einsätzen gegen das Schieberunwesen findet er hier eine ihn mehr befriedigende neue Betätigung. Ermina, warum liebt sie Arno weiterhin? Nach Überwindung vieler Vorbehalte folgt sie ihm sogar nach Berlin, sieht sich aber sehr bald zwischen den Ruinen verkümmern und flieht zurück in die ihr vertraute Arbeits- und Erlebniswelt der Kleinstadt.
So wird beider Ehe mit der unterschiedlichen beruflichen Zielstellung einer fortdauernden Belastung unterzogen. Auf zwei Handlungsebenen holt der Roman weit aus: Zum einen der sich trotz tiefer gegenseitiger Zuneigung aufbauende und als unüberbrückbar ausweitende, für Ermina und Arno schmerzhafte Ehekonflikt und zum anderen das Zusammenleben der kleinstädtischen Alteingesessenen mit den „Flüchtlingen“ unter den Nachkriegsbedingungen der neuen Ordnung in der sowjetischen Besatzungszone; Schul- und Bodenreform, beginnende demokratische Selbstverwaltung, Währungsreform und nicht zuletzt die Querelen der Unverbesserlichen, Verhaftungen. Aber stärker als alles zunächst Unvorstellbare doch der Optimismus der Aufbauwilligen. In den Romantext floss ein gut Teil Autobiografisches der bessarabien-deutschen Autorin mit ein; sie beschönigt und verklärt nichts. Das zeittypische Leben damals gleicht einem Geschichtsbild, wie es vom Thema her bislang kaum so überzeugend gestaltet wurde. Und hier begegnen wir Ermina: „Ein Vierteljahr war seit dem ersten Schultag vergangen. Ermina saß im Lehrerzimmer und dachte an die nächste Stunde. Zeichnen, was sie nicht konnte. In den anderen Fächern unterrichtete sie gern. Kurich kam herein und legte die Tägliche Rundschau auf den Tisch. Er sah Ermina niedergeschlagen und fragte: „Was gibt's, Frau Brunn?“
„Meine Kummerstunde, Herr Kurich. Zeichnen.“ Anfangs hatte er sie für ein zartes Hälmchen gehalten, das von jedem Säuselwind umgeknickt werden könnte, doch inzwischen wusste er, dass er ihr etwas zutrauen durfte. „Aber Frau Brunn, das macht Ihnen doch nichts aus. Sie packen doch alles. Es gibt halt keine Fachlehrer für die Unterstufe, und schon gar nicht für Zeichnen. Die Musen sind noch im Exil, leider, vorläufig.“ Er begleitete seine Worte mit großen Gesten. Außerhalb der Konferenzen sprach er nicht in Losungen, sondern ganz normal, und sein vorläufig hatte für sie etwas Aufmunterndes. Sie sah ihn an und lächelte.
Als er gegangen war, fiel sie in die alte Stimmung zurück. Die Zeichenstunde allein machte sie nicht mutlos, es gab da noch etwas anderes, das sie Kurich nicht hatte sagen können: Weidmann. Nie ging er an ihr vorbei, ohne sie absichtlich zu streifen. Er umfasste ihren Arm oder nahm ihre Hand, wenn er mit ihr sprach, was ihren Unwillen erregte. Schon seine Gegenwart verletzte manchmal ihr Gefühl. Sie grübelte, wollte sich keinem anvertrauen, weil es nichts Fassbares gab, am Ende verdächtigte sie ihn grundlos.
Weidmann bestellte sie ins Schulleiterzimmer, wann immer es ihm einfiel. Hatte sie eine Springstunde oder wollte sie gerade nach Hause gehen, kam er durch das Sekretariat und sagte: „Frau Brunn, kommen Sie doch bitte mit Ihren Vorbereitungen zu mir.“ Die Aufforderung verdross sie, denn Frau Kronen, die Mentorin, sah ihre Vorbereitungen regelmäßig durch. Warum bestellte er sie? Ließ er doch die anderen Neulinge in Ruhe. Legte sie ihm dann das Heft vor, sah er kaum hinein, sondern sprach mit ihr über dieses und jenes, fragte, ob sie mit der Wirtin auskämen, ob ihr Mann auch artig sei, scherzhaft, gewiss, und sagte ihr jedes Mal, sie solle nicht so schüchtern sein.
Jetzt saß sie allein im Lehrerzimmer und wartete auf das Klingelzeichen zur Stunde. Während sie allerlei Figuren auf den Zeitungsrand malte, Zeichnen übte, wurde ihr schwarz vor Augen. Alles schien sich zu entfernen, das Licht und die Töne, Dunkelheit und Kühle hüllten sie ein. Dieser Zustand dauerte aber nicht lange. Zuerst kehrte das Licht zurück, in dem unzählige dunkle Kullern tanzten, dann der Ton. Sie sah die Zeitung auf dem Tisch und hörte Bradtke, den Hausmeister, Lerge brüllen, sein Fluch-, Schimpf- und Kosewort.
Anscheinend lief ein Schüler auf dem Kohlenhaufen herum. „Lerge, du, ich hau dir'n Arsch voll!“ Auf dem Weg zur Klasse dann wurde ihr ganz warm ums Herz, sodass sie ein paar Mal auf der Treppe stehen blieb, sich ans Geländer lehnte, um den inneren Aufruhr zu besänftigen, bevor sie vor die Schüler trat. Arno, du, wir bekommen was Kleines, dachte sie bewegt.
Neun Jahre später erschien beim Scheffler-Verlag Herdecke die Druckausgabe von „Deines Nächsten Haus“: Nach mehr als fünf Jahrzehnten wird uns durch diesen sich auf Tatsachen stützenden Roman noch einmal die ganze zwiespältige Situation der Rumänien-Deutschen vor Augen geführt. Zwangsweise 1940/41 in den polnischen Warthegau umgesiedelt, werden ihnen dort polnische Bauernhöfe „zugewiesen“. Auch Mutter Rebekka Rebe und deren Tochter Malve erhalten zur Bewirtschaftung des „Nächsten Hauses“ - Vieh und Feld. Nicht viele wissen heute noch, welche Tragödien von biblischem Ausmaß sich dort ereigneten. Aber hier erzählt eine Autorin über diese Zeit. Über Glück und Schmerz und sie deckt die Widersprüche auf, die zu einer zweifachen Flucht vor den Russen führte und für die Familie Rebe 1945 an der Havel endet.
Hier wird Vergangenheit zwischen Bibel und Hakenkreuz, zwischen mitleidendem Menschsein und anmaßendem Herrentum glaubhaft dargestellt. Von allumfassender Liebe getragen, zweifelnd und stark die geschundenen Menschen, erzählt in einer Prosa allerersten Ranges. Ein großes Buch: schlicht und ergreifend. Hier ein kurzer Einblick in den Text: „Im Pferdestall arbeitete der polnische Knecht, kratzte die Streu zusammen und pfiff leise vor sich hin. Rebekka fragte ihn: „Wazek, wer war der Mann, der an der Mauer stand?“ Ohne die Arbeit zu unterbrechen antwortete Wazek: „Ich nicht gesehen Mann. Keine Mann da.“ Rebekka winkte ab. „Ach, was frag ich dich überhaupt, du siehst nie etwas, weil du nichts sehen willst.“
Auch wenn es schroff klang, sie mochte den polnischen Jungen. Sein flächiges Gesicht belebten muntere, gutmütige blaue Augen. Seit der Ansiedlung war er ihr Knecht, der Ortsgruppenleiter hatte ihn, zusammen mit Wanda, der Magd, gebracht. Neunzehn Jahre alt war Wazek, so alt wie Rebekkas jüngster Sohn Erwin. Vom Stall ging sie zur Futterkammer, um Wanda nach dem Fremden zu fragen, blieb aber mitten auf dem Weg dorthin stehen. Von ihr, der Magd, würde sie ohnehin nichts erfahren. Mit fremden Leuten muss ich arbeiten, die eigenen Kinder sind im Krieg. Was geht mich der Krieg an, Mutter Sophie? Es ist Deutschlands Krieg, nicht meiner. Ich will keinen Krieg, keine Feindschaft.
Sie hörte, wie Wanda in der Futterkammer, wo der Dämpfer zum Kochen von Schweinekartoffeln und die Holztonnen mit Kleie und Körnern für das Vieh standen, wirtschaftete, die gekochten Kartoffeln voller Ingrimm zerstampfte, in Eimer füllte, Kleie hineinmischte, dann das Futter zu den Schweinen trug und mit leeren Eimern zurückkam. An Rebekka sah sie erhobenen Hauptes vorbei, als sei die nicht vorhanden. Bei Wanda verbot sich jede Annäherung, Freundlichkeiten wies sie wie etwas Ungehöriges zurück. Tochter eines Lehrers, ausgebildet als kaufmännische Angestellte, durfte sie unter deutscher Besatzung ihren Beruf nicht ausüben, durfte nur Magd bei einem deutschen Bauern sein.
Während Wazek gerne redete, von seinen Brüdern erzählte, die weit fort ins Innere Deutschlands transportiert worden waren, um in Fabriken zu arbeiten, blieb Wanda verschlossen. „So weit fort sind Deine Brüder, haben sie das gewollt?“, hatte Rebekka einmal gefragt. Er hatte sie verwundert angesehen, energisch den Kopf geschüttelt und geantwortet: „Nein, nein, nicht gewollt. Gemüsst. Geschickt per Order. Wie Wanda und ich zu Pani.“ Zwangsweise. Geschickt per Order! dachte Rebekka erbost, als Wanda an ihr vorbeigegangen war, ohne sie zu beachten. Angestrengt schien sie nachzudenken, als wisse sie plötzlich nicht mehr, was sie vorgehabt hatte. Stattlich von Wuchs, ebenso beherzt, sah sie, wie sie so mitten auf dem ihr fremden Hof stand, eher hilflos aus.
Im Jahr 1940 war die deutschstämmige Bevölkerung aus Bessarabien nach Deutschland umgesiedelt worden, und Rebekka hatte im Oktober 1942 im Warthegau diesen Hof bekommen. Das aber brachte sie völlig durcheinander und bereitete ihr täglichen Ärger und tägliche Sorgen. Wer ihr Weltverständnis hatte, Mensch ist Mensch und Recht muss Recht bleiben, konnte ermessen, wie sehr sie gerade dieses für sie so undurchschaubare Angesiedeltsein beschäftigte und verwirrte: Wir sollten doch nach Deutschland umgesiedelt werden. Ist das hier nun Deutschland? Ist es nicht Deutschland? Wenn ja, was machen dann die vielen Polen hier, wenn nicht, warum sind wir dann hier? Warum hat der Pole die so gut gehaltene Wirtschaft abgegeben?
Das Wohnhaus lag an der Ecke, die Längsseite zur Straße, die Giebelfront zu einer schmalen Gasse hin. Quer zum Wohnhaus, im Hintergrund, befanden sich die Scheune und der Geräteschuppen und parallel, dem Wohnhaus gegenüber, die Stallungen. Zur Gasse hin begrenzte die Steinmauer den Hof. Wollte man in den Garten, musste man zur Pforte hinaus und die Gasse überqueren, denn der Garten lag eingezäunt jenseits der Gasse.
Rebekka sah sich um. Es schien ihr, als sei selbst der Himmel hier ein anderer als daheim, und als schauten sie das Gemäuer der Gebäude, das Vieh und selbst der Dunghaufen mit Wandas und des fremden Mannes Augen an: feindselig. Auch vier Wochen nach der Ansiedlung hatte sie das Gefühl des Provisoriums nicht überwunden und lebte in dem Wunsch und in der Zuversicht, das Angesiedeltsein möge etwas Vorübergehendes bleiben, so, wie es das Umsiedlungslager gewesen war.“
Das letzte Angebot dieses Newsletters befasst sich mit einem besonderen Thema – mit Wiedergeburten. 2016 erschien im Tauchaer Verlag „Pascal. Ein Leben mit Wiedergeburten“ von Wolfgang Licht: Die in allen Weltreligionen diskutierten Vorstellungen von Wiedergeburten nutzt Wolfgang Licht, um aus der Zeit vom Deutsch-Französischem Krieg bis zum Ende des 2. Weltkrieges zu erzählen. Den zeitgenössischen angehenden Mediziner Pascal lässt er als Wiedergeborenen die militärischen Auseinandersetzungen und das damit verbundene aufwühlende Elend erleben. Diese Schilderungen gehen mit ihren drastischen Details häufig bis an die Grenze des Erträglichen. Breiten Raum nehmen auch die Darstellungen unterschiedlichster Strömungen und Einstellungen in der deutschen Bevölkerung zu den historischen Ereignissen dieser Epoche ein. Als Pendant zu den Kriegsszenen berichtet der Autor in idyllischen Bildern vom lebensfrohen Dasein Pascals mit seiner Freundin und weiteren, ihm nahe stehenden Menschen in den Friedenszeiten des 19. und 20. Jahrhunderts. Auf wirksame Weise trägt dieser Kontrast dazu bei, jegliche kriegerische Handlung zu verabscheuen.
Und auch in diesem Falle soll eine kurze Szene einen Einblick in den Roman von Wolfgang Licht geben. Es ist etwas Schreckliches passiert: „Die Reicherts besaßen ein kleines Haus in der Hermanngasse. Oswald Reichert war Schlossermeister. Er hatte seine Werkstatt im Haus eingerichtet, in dem die Familie auch wohnte. Pascal blieb eine Weile vor dem kunstgeschmiedeten Eingangstor stehen, um es zu betrachten. Wie ihm Nadin erzählte, hat es ihr Bruder Ulfried gemacht. Es war sein Gesellenstück, wie sie sagte. Er ist ein wirklicher Künstler, dachte Pascal. Und so einer soll sich einen Krieg wünschen? Als gäbe es eine Spaltung seiner Natur in eine künstlerische und eine kriegslüsterne, nationalistische Person. Unbegreiflich! Da wurde die Haustür geöffnet und Nadin trat in den Vorgarten. Sie hatte gesehen, wie Pascal das Werk ihres Bruders betrachtete und sagte jetzt: Nicht wahr, er hat Geschick! Und als Pascal erwiderte, ja, wirklich, sagte sie: Und nun ist ihm das passiert. - Was passiert? - Er hat auf dem Schießstand einen Kameraden angeschossen. Sie sagte leise und rasch: Komm jetzt.
Im Wohnzimmer fand Pascal die ganze Familie mit Ausnahme der Hausfrau vor. - Sie ist zu Siegbert in die Klinik gefahren, erklärte Nadin. - Das ist schön, dass Sie uns besuchen, sagte Oswald Reichert: Wir gratulieren Ihnen von Herzen zu Ihrem Geburtstag und wünschen Ihnen ein erfolgreiches Studium. Leider trübt Ulfrieds Unfall unsere Freude über Ihren Besuch. Das werden Sie verstehen. Ulfried stand so, dass ihm das Tageslicht ins Gesicht fiel. Er war größer als Pascal, wirkte schlank, trotz breiter Schultern. Er war sichtlich verstört, hatte die Lippen fest aufeinandergepresst. Sein kurzer Schnurrbart, der bis zu den Lippenwinkeln reichte, verstärkte den Ausdruck von schmerzlicher Trauer. Seine Augen unter den dichten schwarzen Brauen blickten Pascal an, scheinbar ohne ihn wahrzunehmen. Vielleicht lag das aber auch daran, dass er, wie es Pascal schien, ein wenig nach innen schielte. Er war blass, als stünde er unter Schock. Ich weiß ja noch gar nicht, was passiert ist, sagte Pascal, ein wenig hilflos, um das Schweigen zu durchbrechen, das sich wie eine Lähmung verbreitet hatte.
Nadin war es dann, die den Hergang des Unfalls berichtete, nur hin und wieder von einer Bemerkung Ulfrieds oder Gottholds unterbrochen. Es war gestern passiert. Wie an jedem Mittwoch trafen sich die Mitglieder des Schützenvereins „Heimat“ auf dem Gelände des Schießstandes. Sie traten an, um auf Scheiben zu schießen. - Auf was denn sonst, warf Gotthold ein. Nadin atmete hörbar und fuhr fort: Die Schützen waren ausgelassen, scherzten miteinander. Besonders ausgelassen waren Ulfried und sein Freund Siegbert Und dann geschah es. - Sie wandte sich an ihren Bruder: Was sagtest du zu ihm? - Und Ulfried: Ich sagte: jetzt bist du ein Franzose. - Ja, fiel Gotthold ein: Jetzt bist du ein Franzose, sagte Ulfried und legte auf ihn an. - Wie konntest du das tun, fuhr Oswald Reichert dazwischen: Da gibt es doch Vorschriften! - Ja, aber das entscheidende war, Ulfried hatte sein Gewehr nicht gesichert! - Unglaublich, sagte der Vater wieder: Angelegt auf einen Kameraden und das Gewehr nicht einmal gesichert. - Das habe ich doch nicht gewusst, schrie Ulfried jetzt: Ich hatte doch geglaubt, es sei gesichert. Ich kann das selbst nicht verstehen. Ich fühlte doch, dass der Sicherungshebel eingerastet war. - Und dann kam er an den Abzug, sagte Gotthold, und der Schuss ging los. - Um Gottes willen, rief Pascal unwillkürlich: Und Siegbert? - Siegbert wurde an der Schulter getroffen, verlor aber nicht das Bewusstsein. Er wurde sofort in die Klinik gebracht. - Hat Ihr Herr Vater davon erzählt? fragte Oswald Reichert - Nein. Oder doch. Nicht direkt. Er kam gestern Abend spät aus der Klinik heim und sagte beiläufig zur Mutter, er habe heute einen jungen Mann mit einer Schussverletzung operiert. Zum Glück sei der Patient nicht lebensgefährlich verletzt worden. Vielleich hat er der Mutter Einzelheiten erzählt, aber Lucie und ich waren nicht dabei.“
Ob da wirklich etwas dran ist, mit den Wiedergeburten? Zumindest hat Wolfgang Licht die Thematik der Wiedergeburten für einen spannenden Roman genutzt. Und im Übrigen hat vielleicht alle Literatur etwas mit Wiedergeburten tun. Manchmal hat man doch nach dem Lesen eines Buches den Eindruck, diesen oder jenen Helden habe man doch schon mal getroffen – in Wirklichkeit. Oder waren Sie sich da nur nicht ganz sicher? Viel Vergnügen beim Lesen und Wiederbegegnen. Und grüßen Sie die Ärztin von Lakros, Tante Amalie und Kapitänin Corinna von mir. Ob sie inzwischen eine Olympiamedaille gewonnen hat?
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